Und siehe auch folgenden Volltext aus der Neue Luzerner Zeitung, vom 06.11.2008 ( den mir, freundlicherweise, jemand per Email hat zukommen lassen )
„Katholische Kirche: «Wir bitten alle um Verzeihung»“
EXPRESS:
• Das Parlament der Luzerner Landeskirche hat gestern eine Erklärung verabschiedet.
• Es bittet Heimkinder, denen Kirchenleute Leid angetan haben, um Entschuldigung.
Das 100-köpfige Parlament der Römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Luzern hat gestern eine Erklärung zum Schicksal von Verding- und Heimkindern verabschiedet.
Kernsätze:
• «Wir bitten alle um Verzeihung, denen als Verding- und Heimkindern Unrecht geschah.»
• «Wir werden eine Studie in Auftrag geben, die der Frage nachgeht: Welches sind die gesellschaftlichen und ideologischen Ursachen dafür, dass der christlich gebotene Einsatz für Unterstützungsbedürftige nicht selten mit unterdrückerischen Mitteln geleistet wurde und wird?»
• «Wir regen an, ein Denk-Mal zu errichten.» Und: «Wir stellen dessen Finanzierung sicher.»
Missbräuche in Luzerner Heimen
Auslöser dieser Erklärung: In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden in den Heimen Knutwil, Luzern, Rathausen und Sursee Kinder aus sozial schwierigen Situationen erzogen, vor allem von kirchlichen Ordensleuten. Viele Kinder erlitten Strenge und Gewalt, einige wurden sexuell missbraucht. Die Opfer, heute 70 Jahre und älter, leiden noch immer. Wie viele es sind, lässt sich kaum mehr erheben. Ein Dutzend ehemaliger Verdingkinder verfolgte gestern die Debatte im Kantonsratssaal auf der Tribüne.
Die Erklärung des Luzerner Kirchenparlaments geht auf einen Vorstoss der Parlamentarier Hans Egli und Florian Flohr zurück. Der Wortlaut der Erklärung wurde mit der Regionalgruppe Luzern der Organisation «Verdingkinder suchen ihre Spur» besprochen. Der Synodalrat hat auch bereits 3000 Franken für die Errichtung des Denkmals ins Budget 2009 aufgenommen.
Das Papier der Kirchenbasis mag wie Vergangenheitsbewältigung wirken - es ist durchaus aktuell. Vorgestern wurde bekannt, dass sich ein Kapuzinerpriester in Fribourg über Jahre an Knaben verging. Als das ruchbar wurde, versetzten die Kirchenoberen den Täter flugs nach Frankreich. Dort machte er weiter.
Die Erklärung war gestern unter den Synodalen (Parlamentariern) umstritten. Erwin Aregger beantragte Nichteintreten: Die Bitte um Entschuldigung sei ehrenwert, habe aber den falschen Absender. Für Verfehlungen hätten sich die beteiligten Ordensgemeinschaften zu entschuldigen, allenfalls der Kanton Luzern als Betreiber der Heime - «aber nicht die Landeskirche, die es damals noch gar nicht gab. Wir laufen Gefahr, dass wir noch für ganz andere Dinge Verantwortung übernehmen müssen.» Dieser Ansicht schloss sich seine Ratskollegin Marianne Kurmann an.
«Zuerst an die Opfer denken»
Dem entgegnete Postulant Florian Flohr, es stehe der Kirche gut an, «zuerst an die Opfer zu denken» und nicht an Zuständigkeiten. Weitere Votanten teilten diese Ansicht. Mit grossem Mehr trat die Synode auf das Geschäft ein. Sie verabschiedete die Erklärung schliesslich mit 60 Ja- zu 8 Nein-Stimmen bei 12 Enthaltungen.
Von Andreas Töns
QUELLE: Neue Luzerner Zeitung, 06.11.2008
Wann wird die Katholische Kirche in Deutschland und die Katholische Kirche in Österreich diesem Beispiel der Luzerner Katholiken folgen?
Vielleicht warten die deutschen und österreichischen Kirchenoberhäupter / Würdenträger der römisch-katholischen Kirche aber erst auf spezifische, diesbetreffende Anweisungen vom deutschen Papst - Josef Ratzinger: Papst Benedikt XVI. ???
Was das katholische Österreich betrifft, erhielt ich am 30. Oktober 2008 folgendes Schreiben:
»Liebe ehemalige Heimzöglinge!
Es gab in Österreich auch diese „Erziehungsheime“
Für Jungen
Jagdberg (Vorarlberg) Westendorf (Brixental in Tirol) Volders (Tirol) Kaiser-Ebersdorf (bei Wien)
Für Mädchen
Wiener-Neudorf (bei Wien), St. Martin (bei Schwaz in Tirol), Martinsbühel (bei Innsbruck), Scharnitz (Tirol)
Wir wurden aus den Familien gerissen, als Kinder schwer misshandelt und teilweise sexuell missbraucht.
Nur ehemalige Erziehungsheimzöglinge wissen wie schmerzhaft und erniedrigend diese Zeit war.
Die Republik Österreich, hat bis heute ihren Mantel des Schweigens darüber gebreitet.
Aber die Opfer klagen an und fordern ihr Recht auf Aufarbeitung.
Viele Leidensgenossen fanden durch ihr Traumata nicht mehr den Weg in ein normales Leben. Einige nahmen sich in ihrer Verzweiflung selbst das Leben.
Wir fordern wie alle anderen ehemaligen Erziehungsheiminsassen, die Aufklärung dieser raben schwarzen Vergangenheit.
Alois Lucke
Präs. JKV-Österreich
Im Anhang übersende ich Ihnen ein Foto das zeigt wie wir als geschundene Kinder der Öffentlichkeit vorgeführt wurden. Ein zweites Foto zeigt das Erziehungsheim Westendorf. (Das Haus der Tausend-Tränen).«
Dabei hervorzuheben ist, meines Erachtens, natürlich ...
„[B]Das Parlament der Luzerner Landeskirche[/B] [...]“
„[B]Das 100 köpfige Parlament der [U][SIZE=16]römisch-katholischen Landeskirche[/SIZE][/U] des Kanton Luzern[/B] [...]“
Auch folgender PDF-Artikel ist wichtig in diesem Zusammenhang [I]!!![/I]
„[B][SIZE=16]Katholische Kirche[/SIZE] - «Wir bitten alle um Verzeihung»[/B]“
„[B]Wenn Kirchenleute sich an Kindern vergreifen, wird oft geschwiegen, geleugnet, vertuscht. Nun brechen [U][SIZE=16]Luzerns Katholiken[/SIZE][/U] das Tabu.[/B]“
Und siehe auch folgenden Volltext aus der [B]Neue Luzerner Zeitung[/B], vom 06.11.2008 ( den mir, freundlicherweise, jemand per Email hat zukommen lassen )
„[B][SIZE=16]Katholische Kirche[/SIZE]: «Wir bitten alle um Verzeihung»[/B]“
EXPRESS:
• Das Parlament der Luzerner Landeskirche hat gestern eine Erklärung verabschiedet.
• Es bittet Heimkinder, denen Kirchenleute Leid angetan haben, um Entschuldigung.
Das 100-köpfige Parlament der Römisch-katholischen Landeskirche des Kantons
Luzern hat gestern eine Erklärung zum Schicksal von Verding- und Heimkindern verabschiedet.
Kernsätze:
• «Wir bitten alle um Verzeihung, denen als Verding- und Heimkindern Unrecht geschah.»
• «Wir werden eine Studie in Auftrag geben, die der Frage nachgeht: Welches
sind die gesellschaftlichen und ideologischen Ursachen dafür, dass der
christlich gebotene Einsatz für Unterstützungsbedürftige nicht selten mit
unterdrückerischen Mitteln geleistet wurde und wird?»
• «Wir regen an, ein Denk-Mal zu errichten.» Und: «Wir stellen dessen
Finanzierung sicher.»
[B]Missbräuche in Luzerner Heimen[/B]
Auslöser dieser Erklärung: In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden in
den Heimen Knutwil, Luzern, Rathausen und Sursee Kinder aus sozial schwierigen
Situationen erzogen, vor allem von kirchlichen Ordensleuten. Viele Kinder
erlitten Strenge und Gewalt, einige wurden sexuell missbraucht. Die Opfer,
heute 70 Jahre und älter, leiden noch immer. Wie viele es sind, lässt sich kaum mehr erheben. Ein Dutzend ehemaliger Verdingkinder verfolgte gestern die Debatte im Kantonsratssaal auf der Tribüne.
Die Erklärung des Luzerner Kirchenparlaments geht auf einen Vorstoss der
Parlamentarier Hans Egli und Florian Flohr zurück. Der Wortlaut der Erklärung
wurde mit der Regionalgruppe Luzern der Organisation «Verdingkinder suchen ihre Spur» besprochen. Der Synodalrat hat auch bereits 3000 Franken für die
Errichtung des Denkmals ins Budget 2009 aufgenommen.
Das Papier der Kirchenbasis mag wie Vergangenheitsbewältigung wirken - es ist durchaus aktuell. Vorgestern wurde bekannt, dass sich ein Kapuzinerpriester in Fribourg über Jahre an Knaben verging. Als das ruchbar wurde, versetzten die Kirchenoberen den Täter flugs nach Frankreich. Dort machte er weiter.
Die Erklärung war gestern unter den Synodalen (Parlamentariern) umstritten.
Erwin Aregger beantragte Nichteintreten: Die Bitte um Entschuldigung sei
ehrenwert, habe aber den falschen Absender. Für Verfehlungen hätten sich die
beteiligten Ordensgemeinschaften zu entschuldigen, allenfalls der Kanton Luzern als Betreiber der Heime - «aber nicht die Landeskirche, die es damals noch gar nicht gab. Wir laufen Gefahr, dass wir noch für ganz andere Dinge Verantwortung übernehmen müssen.» Dieser Ansicht schloss sich seine Ratskollegin Marianne Kurmann an.
[B]«Zuerst an die Opfer denken»[/B]
Dem entgegnete Postulant Florian Flohr, es stehe der Kirche gut an, «zuerst an die Opfer zu denken» und nicht an Zuständigkeiten. Weitere Votanten teilten diese Ansicht. Mit grossem Mehr trat die Synode auf das Geschäft ein. Sie verabschiedete die Erklärung schliesslich mit 60 Ja- zu 8 Nein-Stimmen bei 12 Enthaltungen.
Von Andreas Töns
QUELLE: Neue Luzerner Zeitung, 06.11.2008
Wann wird die [SIZE=16][B]Katholische Kirche in Deutschland[/B][/SIZE] und die [SIZE=16][B]Katholische Kirche in Österreich[/B][/SIZE] diesem Beispiel der Luzerner Katholiken folgen?
[COLOR=darkred]Vielleicht warten die deutschen und österreichischen Kirchenoberhäupter aber auch erst auf spezifische, diesbetreffende Anweisungen vom deutschen Papst - Josef Ratzinger: Papst Benedikt XVI. [I]???[/I][/COLOR]
Was das [B]katholische Österreich[/B] betrifft, erhielt ich am 30. Oktober 2008 folgendes Schreiben:
[B]Für Mädchen[/B]
Wiener-Neudorf (bei Wien), St. Martin (bei Schwaz in Tirol), Martinsbühel (bei Innsbruck), Scharnitz (Tirol)
Wir wurden aus den Familien gerissen, als Kinder schwer misshandelt und teilweise sexuell missbraucht.
Nur ehemalige Erziehungsheimzöglinge wissen wie schmerzhaft und erniedrigend diese Zeit war.
Die Republik Österreich, hat bis heute ihren Mantel des Schweigens darüber gebreitet.
Aber die Opfer klagen an und fordern ihr Recht auf Aufarbeitung.
Viele Leidensgenossen fanden durch ihr Traumata nicht mehr den Weg in ein normales Leben. Einige nahmen sich in ihrer Verzweiflung selbst das Leben.
Wir fordern wie alle anderen ehemaligen Erziehungsheiminsassen, die Aufklärung dieser raben schwarzen Vergangenheit.
Alois Lucke
Präs. JKV-Österreich
Im Anhang übersende ich Ihnen ein Foto das zeigt wie wir als geschundene Kinder der Öffentlichkeit vorgeführt wurden. Ein zweites Foto zeigt das Erziehungsheim Westendorf. (Das Haus der Tausend-Tränen).[/COLOR]«
[B]JKV – Jenischer Kulturverband Österreich[/B]
Kontakt zum Verband: [EMAIL=Jenischer.Kulturverband@gmx.at]Jenischer.Kulturverband@gmx.at[/EMAIL]